Vom 4. Juli bis zum 10. September 2023 ist in der Ladelunder KZ-Gedenk- und Begegnungsstätte die diesjährige Sonderausstellung zum Thema „Krieg und Menschenrechte“ des Volksbunds Deutsche Kriegsgräberfürsorge zu sehen. Die Ausstellung zeigt die historische Entwicklung der Menschenrechte und thematisiert die Ahndung von Menschenrechtsverletzungen in aktuellen Konflikten. Exemplarische Biografien zeigen Opfer von Menschenrechtsverletzungen, aber auch Menschen, die sich im Kampf für Menschenrechte verdient gemacht haben.
Gerade in der heutigen Zeit hat das Thema eine sehr große Bedeutung. Wir hoffen auf viele Besucher.
Am Dienstag, den 4.7., um 18:30 wird Herr Ragwitz vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge die Ausstellung mit einem Vortrag eröffnen. Wir sind sicher, dass er uns viel Stoff zum Nachdenken und miteinander-Reden liefern wird. Wir laden Sie gerne ein, diesen Abend mit uns in der Gedenkstätte zu verbringen.
Weil uns immer wieder Nachfragen erreicht haben, ob die Gedenkstätte an Feiertagen geöffnet ist, hier noch einmal die Zusammenfassung:
Dienstag bis Freitag haben wir von 10:00-16:00 Uhr geöffnet.
Samstag und Sonntag sind Besucher von 14:00-16:00 Uhr herzlich willkommen.
Die Schließzeit um jeden Jahreswechsel geht vom 20.12. bis zum 10.01. des Folgejahres.
Montags ist die Gedenkstätte immer geschlossen!
An Feiertagen ist die Gedenkstätte von 14.00-16.00 geöffnet. Falls der Feiertag ein Montag ist (z.B. Pfingstmontag) bleibt die Gedenkstätte geschlossen.
Wir freuen uns auf Besucher während der Öffnungszeiten. Wenn Sie mit einer Gruppe außerhalb der Öffnungszeiten vorbeikommen möchten, rufen Sie uns bitte an, dann finden wir sicher eine gemeinsame Lösung!
Anfang März war es so weit: Die Arolsen Archives haben die zweite Hälfte der Akten der KZ-Gedenk- und Begegnungsstätte Ladelund zurück nach Ladelund gebracht. Und mit ihnen eine Festplatte, auf der 32,6TB mit Scans aller Dokumente unseres Archivs sind.
Die KZ-Gedenk- und Begegnungsstätte Ladelund ist damit die erste, und unserem Wissen nach die einzige, Gedenkstätte in Schleswig-Holstein, deren gesamter Aktenbestand digital vorliegt! Wir sind den Arolsen Archives zu großem Dank verpflichtet, dass sie mit dem Angebot, alle Dokumente zu digitalisieren an uns herangetreten sind. Und auch dem Landeskirchenarchiv, dass durch eine grundsätzliche Archivierung und Inventarisierung, die von Dr. Stephan Linck vorgenommen wurde, die Grundlage zur Digitalisierung gelegt hat.
In zwei Teilen wurden die Akten aus Ladelund abgeholt und in den Arolsen Archives digitalisiert.
Vorbereitung für die Abholung
Das hat auch bedeutet, dass unser Archiv über den Jahreswechsel etwas verwaist aussah.
Blick ins Archiv
Aber nun sind alle Akten im Original zurück und wir haben zusätzlich die Digitalisate aller Akten. Mehr als 35.000 Dokumente wurden in hervorragender Qualität eingescannt.
Blick auf die Datenstruktur und einen Ausschnitt der Digitalisate
Die nächste Aufgabe ist nun, jedes einzelne Dokument in unserer Datenbank zu verzeichnen. Dieser Prozess hat begonnen, wird aber bei mehr als 35.000 Dokumenten eine Zeitlang dauern. Dennoch sind wir überglücklich, mit der Digitalisierung das Archiv der KZ-Gedenk- und Begegnungsstätte Ladelund auf ein neues, den modernen Umständen entsprechendes Niveau gehoben zu haben. Die Arbeit für die Mitarbeiterinnen genauso wie für Forscher*innen, denen wir auf Nachfrage und bei Bedarf digitale Scans zur Verfügung stellen können, ist dadurch spürbar leichter geworden und das Archiv kann einer seiner grundsätzlichen Aufgaben, nämlich Forschung über das KZ Ladelund und die Geschichte der KZ-Gedenk- und Begegnungsstätte zu ermöglichen, besser gerecht werden.
Mehr als vier Wochen sind seit dem Einbruch in die KZ-Gedenk- und Begegnungsstätte und dem Diebstahl der Kirchenchronik vergangen. In der Hoffnung, durch die Bekanntmachung des Diebstahls in der Öffentlichkeit die Chance auf eine Zurückgabe der Chronik zu erhöhen, waren wir in den letzten Wochen lokal und landesweit aktiv. Wir danken allen, die in Presse, Funk und Fernsehen über den Einbruch berichtet haben, die Aushänge von uns übernommen haben und die das Geschehen in ihren sozialen Kanälen geteilt haben.
Wir haben daraufhin viele Rückmeldungen bekommen. Alle zeigten sich entsetzt über den Einbruch in eine Gedenkstätte und den Diebstahl des Herzstücks der Ausstellung. Für den Zuspruch, die ideelle und moralische Unterstützung sind wir sehr dankbar. Sie hat uns gutgetan und den ersten Schock etwas gemildert. Dennoch blieb die Chronik zunächst verschwunden.
Doch seit dem 20. Februar 2023 ist wieder alles anders. Die Chronik wurde an die Polizeidienstelle in Niebüll zurückgegeben und von dort haben Pastor Stuck und ich die Chronik abgeholt und zurück nach Ladelund gebracht!
Katja Happe nach Rückgabe der Chronik in Niebüll
Wir sind unendlich froh, dass die Chronik zurückgegeben wurde und wir sie nach Ladelund zurückholen konnten. Für die Kirchengemeinde genauso wie für die KZ-Gedenk- und Begegnungsstätte ist sie von immenser historischer Bedeutung und das zentrale Objekt der Ausstellung.
Dass die Chronik bei der Zerstörung der Vitrine beschädigt wurde, trübt unsere Freude ein wenig. Aber wir sind zuversichtlich, dass sich die Risse und Löcher in den Seiten restauratorisch gut behandeln lassen werden.
beschädigte Chronikseiten
Ob, oder besser, wie wir die Chronik künftig in der Ausstellung präsentieren werden, wird noch gemeinsam mit der Kirchengemeinde Ladelund, der Eigentümerin der Chronik, beraten. Zunächst einmal muss sie restauriert werden, damit kein Schaden vom Diebstahl zurückbleibt.
Grundsätzlich sind wir einfach nur froh, dass die Chronik wieder da ist, und freuen uns sehr darüber!
Mehr als drei Wochen sind seit dem Einbruch in die KZ-Gedenk- und Begegnungsstätte Ladelund vergangen. Wir haben unseren Appell mit der Bitte zur Rückgabe der Chronik über alle uns zur Verfügung stehenden Kanäle, in Funk und Fernsehen und über das Internet verbreitet – leider bisher ohne Ergebnis.
Die leere und zerstörte Vitrine jetzt ohne Kirchenchronik
Die Kirchenchronik hat für die Diebe keinen materiellen Wert und ist sicher unverkäuflich. Für die Kirchengemeinde Ladelund und die KZ-Gedenk- und Begegnungsstätte hat sie einen sehr hohen ideellen Wert, enthält sie doch die erste Schilderung von Pastor Johannes Meyer über die Existenz und die Zustände im KZ Ladelund Ende des Jahres 1944.
Die Beschreibung des KZ Ladelund von Pastor Meyer
Wir bitten dringend um Rückgabe der Chronik. Sie kann anonym in der Kirche St. Petri in Ladelund hinterlegt werden oder auf anderen Wegen in die KZ-Gedenk- und Begegnungsstätte Ladelund zurück gelangen.
Für sachdienliche Hinweise, die zur Wiederbeschaffung der Chronik führen, stellt die KZ-Gedenk- und Begegnungsstätte Ladelund eine Belohnung von 1.000,- € bereit.
Freitag morgen, der 13.1.2023. Der Schrecken war groß! In die Gedenkstätte ist in der Nacht eingebrochen worden. Der/Die Täter haben die Tür zur hinteren Terrasse aufgehebelt und sind so ins Dokumentenhaus gekommen.
Die Spendenbox wurde aufgebrochen und eine kleine Summe Geld entwendet. Aber viel schlimmer war der Blick in den Ausstellungsraum. Dort haben der/die Täter die Vitrine mit der Kirchenchronik zerstört und dieses für die Gedenkstätte und die Kirchengemeinde ideel so immens wichtige Buch gestohlen.
Das Buch hat keinen materiellen Wert, es enthält aber die Aufzeichnungen Pastor Meyers zum Konzentrationslager Ladelund genauso wie die Einträge vieler anderer Pastoren der Kirchengemeinde – deshalb hat es für die Gedenkstätte und die Ausstellung zum Thema KZ Ladelund natürlich einen hohen ideellen Wert.
Aus diesem Grund – dem geringen materiellen, aber hohen ideellen Wert – bitten wir die Täter um eine Rückgabe der Chronik. Schmeißen Sie die Chronik nicht einfach irgendwo hin oder entsorgen sie. Wir hoffen wirklich auf die Einsicht der Täter, dass die Chronik nur für die Kirchengemeinde und die Gedenkstätte von Wert ist! Bitte geben Sie sie zurück!
Die KZ-Gedenk- und Begegnungsstätte ist seit dem 11. Januar 2023 wieder geöffnet und wir freuen uns auf ein Jahr mit vielen Besucher*innen und Gruppen, die die KZ-Gedenkstätte besuchen kommen. Den Kontakt mit den Angehörigen der in Ladelund ermordeten Männer werden wir weiterhin pflegen und aufbauen. Wir sind immer froh, wenn wir Nachfahren und Angehörige in Ladelund begrüßen können.
Blauer Himmel zum Jahresbeginn an der Gedenkstätte
Traditionell findet die erste Veranstaltung im Jahr in der KZ-Gedenk- und Begegnungsstätte am 27. Januar statt – dem Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus. Vor dem Beginn der Lesung findet in Ladelund ein stilles Gedenken an den Gräbern statt, bei dem auch „Lichter gegen Dunkelheit“ leuchten (https://www.lichter-gegen-dunkelheit.de/).
Zu diesem Gedenken und der nachfolgenden Lesung und Buchvorstellung von Barbara Stellbrink-Kesy möchten wir alle Interessierten ganz herzlich einladen.
Einladung zum 27. Januar 2023 um 18.30
Stilles Gedenken, Lesung und Buchvorstellung von Barbara Stellbrink-Kesy„Unerhörte Geschichte – frei aber verpönt.“
Irmgard Stellbrink
Sie war die Schwester von Karl Friedrich Stellbrink, einem der vier Lübecker Geistlichen, die zu den nationalsozialistischen Verbrechen nicht schwiegen und dafür 1943 hingerichtet wurden. Doch im Gegensatz zu ihrem Bruder ist Irmgard Stellbrink kaum bekannt. Dabei sind die Lebensschicksale der Geschwister eng verbunden. Ihre Söhne lebten als Pflegekinder im Haus des Bruders.
Ein Päckchen Briefe, versteckt unter dem doppelten Boden eines Schrankes, eine Krankenakte in einem Archiv – diese Splitter eines Familiengeheimnisses wurden für die Autorin, Großnichte der Beiden, zum Ariadnefaden in einer Zeit, in der das Gift eugenischer Vorstellungen von höher – und minderwertigen Menschen in die Gesellschaft einsickerte und Wirkung tat. Die Autorin berichtet über die Spurensuche und liest Auszüge aus der entstandenen Doppelbiografie.
Kurz vor dem Beginn der Schließzeit über Weihnachten und den Jahreswechsel war es soweit: In Ladelund hatte es geschneit und alles war in Weiß getaucht.
Das passt dazu, dass sich auch die KZ-Gedenk- und Begegnungsstätte in einen kurzen Winterschlaf begibt: Sie schließt ihre Pforten vom 20. Dezember 2022 bis zum 10. Januar 2023.
Ab dem 11. Januar 2023 ist die KZ-Gedenk- und Begegnungsstätte wieder zu den normalen Zeiten geöffnet.
Das Gedenkstätten-Team wünscht allen Freunden und Besucher*innen der Gedenkstätte eine fröhliche und auch besinnliche Advents- und Weihnachtszeit und einen Guten Start in das Neue Jahr!
Wir freuen uns, Sie und Euch im Jahr 2023 wieder begrüßen zu dürfen!
Das letzte Drittel des Jahres lässt die Menschen in Putten und in Ladelund näher zusammenrücken. Es ist die Zeit des Gedenkens an die im KZ Ladelund im Jahr 1944 ermordeten Männer.
Anfang Oktober fand zunächst das Gedenken in Putten statt. Zum ersten Mal seit dem Beginn der Pandemie konnten sich wieder Menschen versammeln, um gemeinsam der aus Putten deportierten Männer zu gedenken.
Gedenkveranstaltung in Putten
Aus Ladelund waren einige Personen zum Gedenken nach Putten gefahren. Alle wurden von Freunden und der Stichting Oktober ’44 herzlich aufgenommen; der gute Kontakt und die engen Beziehungen hatten nicht darunter gelitten, dass wir uns so lange nicht sehen konnten.
Freunde aus Putten und Ladelund treffen sich wieder
Wie es Tradition seit vielen Jahren ist, legten die KZ-Gedenk- und Begegnungsstätte und die Kirchengemeinde Ladelund einen Kranz am Monument für die ermordeten Männer nieder.
Die Kränze der Gedenkstätte und der Kirchengemeinde
Wenige Wochen später, zum Volkstrauertag am 13. November 2022, konnten wir dann Freunde und Bekannte aus Putten hier in Ladelund begrüßen. Beim Gedenken nach dem Gottesdienst waren fast 100 Menschen zugegen.
Gedenken an den Gräbern in Ladelund
Wie es schon vor Corona Tradition war, kamen danach Alle zu einer Suppe im Pastorat zusammen.
Mittagessen im Pastorat der Kirchengemeinde St. Petri Ladelund
Bei einem abschließenden koppje koffie in der Gedenkstätte stellten Karin van Steeg und Pieter Dekker das Projekt der Poster für den „Ort der Verbundenheit“ an der KZ-Gedenkstätte Neuengamme vor.
Pieter Dekker präsentiert die bereits entstandenen Poster
Acht Poster zu Männern, die in Ladelund ermordet wurden, sind bereits entstanden und wurden in der Gedenkstätte vorgestellt. Als besondere Aufmerksamkeit legten Karin van Steeg und Pieter Dekker je eine Gerbera vor den Gräbern der Toten nieder, für die bereits ein Plakat existiert.
Blumen zum Projekt „Ort der Verbundenheit“
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