Etiketten für die Bibliothek

Es war ein besonderer Moment am 5. Juli 2023, als wir nach langer Vorbereitung die ersten neu erstellten Etiketten auf Bücher unserer Bibliothek geklebt haben.

Die Aufnahme der Bücher und ihre Verzeichnung und Strukturierung in einem “Koha“-Katalog, der von der Universitätsbibliothek Jena kleineren Einrichtungen zur „Befüllung“ zur Verfügung gestellt wird, verdanken wir Lena Paulsen. Sie setzte als frühere FSJ-lerin in der Gedenkstätte die erste Katalogisierung um. Jetzt ist sie für die KZ-Gedenk- und Begegnungsstätte ehrenamtlich aktiv und hat die Durchführung der Neu-Katalogisierung in steter Absprache mit Dr. Katja Happe übernommen. Jetzt war es so weit, dass Nadya Pospich, die sich ebenfalls in das Thema eingearbeitet hat, die ersten Etiketten aufkleben konnte.

Wir haben für alle Bücher hochwertige Bibliotheks-Etiketten der Firma Pleuser geordert und sind sehr gespannt, wie unsere neu etikettierte, umfangreiche Bibliothek am Ende aussehen wird. Das Auffinden einzelner Bücher wird in jedem Fall viel einfacher werden!!

Vernissage zur Sonderausstellung „Krieg und Menschenrechte“

Mit einem Vortrag hat Ralf-Jürgen Ragwitz vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. am 4. Juli 2023 unsere diesjährige Sommerausstellung zum Thema „Krieg und Menschenrechte“ eröffnet. Ausgehend von der Definition einzelner Begriffe wie „Gewissen“, „Rechte“, „Mensch“ sprach er über die Entwicklung, Durchsetzung und Anerkennung der allgemeinen Menschenrechte, gerade auch im Unterschied zwischen Friedens- und Kriegszeiten. Es waren anregende Gedanken, die er mit uns geteilt hat. Schockierend und beunruhigend war unter anderem die Tatsache, wie viele oder besser, wie wenige Staaten weltweit die allgemeinen Menschrechte in allen Punkten anerkennen und welche Gründe Staaten bewogen haben könnten, der Ratifizierung der Menschrechts-Charta nicht zuzustimmen.

Nach dem Vortrag folgte eine sehr angeregte Diskussion, die gezeigt hat, wie passend es ist, diese Sonderausstellung in Ladelund zu zeigen.

Ein besonderes Highlight zu Beginn war die Ehrung von Dörte Christiansen, die seit 10 Jahren in der KZ-Gedenk und Begegnungsstätte Ladelund tätig ist.

Einladung zur Sonderausstellung „Krieg und Menschenrechte“

Vom 4. Juli bis zum 10. September 2023 ist in der Ladelunder KZ-Gedenk- und Begegnungsstätte die diesjährige Sonderausstellung zum Thema „Krieg und Menschenrechte“ des Volksbunds Deutsche Kriegsgräberfürsorge zu sehen. Die Ausstellung zeigt die historische Entwicklung der Menschenrechte und thematisiert die Ahndung von Menschenrechtsverletzungen in aktuellen Konflikten. Exemplarische Biografien zeigen Opfer von Menschenrechtsverletzungen, aber auch Menschen, die sich im Kampf für Menschenrechte verdient gemacht haben.

Gerade in der heutigen Zeit hat das Thema eine sehr große Bedeutung. Wir hoffen auf viele Besucher.

Am Dienstag, den 4.7., um 18:30 wird Herr Ragwitz vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge die Ausstellung mit einem Vortrag eröffnen. Wir sind sicher, dass er uns viel Stoff zum Nachdenken und miteinander-Reden liefern wird. Wir laden Sie gerne ein, diesen Abend mit uns in der Gedenkstätte zu verbringen.

Öffnungszeiten der KZ-Gedenk- und Begegnungsstätte

Weil uns immer wieder Nachfragen erreicht haben, ob die Gedenkstätte an Feiertagen geöffnet ist, hier noch einmal die Zusammenfassung:

Dienstag bis Freitag haben wir von 10:00-16:00 Uhr geöffnet.

Samstag und Sonntag sind Besucher von 14:00-16:00 Uhr herzlich willkommen.

Die Schließzeit um jeden Jahreswechsel geht vom 20.12. bis zum 10.01. des Folgejahres.

Montags ist die Gedenkstätte immer geschlossen!

An Feiertagen ist die Gedenkstätte von 14.00-16.00 geöffnet. Falls der Feiertag ein Montag ist (z.B. Pfingstmontag) bleibt die Gedenkstätte geschlossen.

Wir freuen uns auf Besucher während der Öffnungszeiten. Wenn Sie mit einer Gruppe außerhalb der Öffnungszeiten vorbeikommen möchten, rufen Sie uns bitte an, dann finden wir sicher eine gemeinsame Lösung!

Digitalisierung abgeschlossen

Anfang März war es so weit: Die Arolsen Archives haben die zweite Hälfte der Akten der KZ-Gedenk- und Begegnungsstätte Ladelund zurück nach Ladelund gebracht. Und mit ihnen eine Festplatte, auf der 32,6TB mit Scans aller Dokumente unseres Archivs sind.

Die KZ-Gedenk- und Begegnungsstätte Ladelund ist damit die erste, und unserem Wissen nach die einzige, Gedenkstätte in Schleswig-Holstein, deren gesamter Aktenbestand digital vorliegt! Wir sind den Arolsen Archives zu großem Dank verpflichtet, dass sie mit dem Angebot, alle Dokumente zu digitalisieren an uns herangetreten sind. Und auch dem Landeskirchenarchiv, dass durch eine grundsätzliche Archivierung und Inventarisierung, die von Dr. Stephan Linck vorgenommen wurde, die Grundlage zur Digitalisierung gelegt hat.

In zwei Teilen wurden die Akten aus Ladelund abgeholt und in den Arolsen Archives digitalisiert.

Vorbereitung für die Abholung

Das hat auch bedeutet, dass unser Archiv über den Jahreswechsel etwas verwaist aussah.

Blick ins Archiv  

Aber nun sind alle Akten im Original zurück und wir haben zusätzlich die Digitalisate aller Akten. Mehr als 35.000 Dokumente wurden in hervorragender Qualität eingescannt.

Blick auf die Datenstruktur und einen Ausschnitt der Digitalisate

Die nächste Aufgabe ist nun, jedes einzelne Dokument in unserer Datenbank zu verzeichnen. Dieser Prozess hat begonnen, wird aber bei mehr als 35.000 Dokumenten eine Zeitlang dauern. Dennoch sind wir überglücklich, mit der Digitalisierung das Archiv der KZ-Gedenk- und Begegnungsstätte Ladelund auf ein neues, den modernen Umständen entsprechendes Niveau gehoben zu haben. Die Arbeit für die Mitarbeiterinnen genauso wie für Forscher*innen, denen wir auf Nachfrage und bei Bedarf digitale Scans zur Verfügung stellen können, ist dadurch spürbar leichter geworden und das Archiv kann einer seiner grundsätzlichen Aufgaben, nämlich Forschung über das KZ Ladelund und die Geschichte der KZ-Gedenk- und Begegnungsstätte zu ermöglichen, besser gerecht werden.

Rückkehr der Chronik nach Ladelund

Mehr als vier Wochen sind seit dem Einbruch in die KZ-Gedenk- und Begegnungsstätte und dem Diebstahl der Kirchenchronik vergangen. In der Hoffnung, durch die Bekanntmachung des Diebstahls in der Öffentlichkeit die Chance auf eine Zurückgabe der Chronik zu erhöhen, waren wir in den letzten Wochen lokal und landesweit aktiv. Wir danken allen, die in Presse, Funk und Fernsehen über den Einbruch berichtet haben, die Aushänge von uns übernommen haben und die das Geschehen in ihren sozialen Kanälen geteilt haben.

Wir haben daraufhin viele Rückmeldungen bekommen. Alle zeigten sich entsetzt über den Einbruch in eine Gedenkstätte und den Diebstahl des Herzstücks der Ausstellung. Für den Zuspruch, die ideelle und moralische Unterstützung sind wir sehr dankbar. Sie hat uns gutgetan und den ersten Schock etwas gemildert. Dennoch blieb die Chronik zunächst verschwunden.

Doch seit dem 20. Februar 2023 ist wieder alles anders. Die Chronik wurde an die Polizeidienstelle in Niebüll zurückgegeben und von dort haben Pastor Stuck und ich die Chronik abgeholt und zurück nach Ladelund gebracht!

Katja Happe nach Rückgabe der Chronik in Niebüll

Wir sind unendlich froh, dass die Chronik zurückgegeben wurde und wir sie nach Ladelund zurückholen konnten. Für die Kirchengemeinde genauso wie für die KZ-Gedenk- und Begegnungsstätte ist sie von immenser historischer Bedeutung und das zentrale Objekt der Ausstellung.

Dass die Chronik bei der Zerstörung der Vitrine beschädigt wurde, trübt unsere Freude ein wenig. Aber wir sind zuversichtlich, dass sich die Risse und Löcher in den Seiten restauratorisch gut behandeln lassen werden.

beschädigte Chronikseiten

Ob, oder besser, wie wir die Chronik künftig in der Ausstellung präsentieren werden, wird noch gemeinsam mit der Kirchengemeinde Ladelund, der Eigentümerin der Chronik, beraten. Zunächst einmal muss sie restauriert werden, damit kein Schaden vom Diebstahl zurückbleibt.

Grundsätzlich sind wir einfach nur froh, dass die Chronik wieder da ist, und freuen uns sehr darüber!

Belohnung ausgesetzt

Mehr als drei Wochen sind seit dem Einbruch in die KZ-Gedenk- und Begegnungsstätte Ladelund vergangen. Wir haben unseren Appell mit der Bitte zur Rückgabe der Chronik über alle uns zur Verfügung stehenden Kanäle, in Funk und Fernsehen und über das Internet verbreitet – leider bisher ohne Ergebnis.

Die leere und zerstörte Vitrine jetzt ohne Kirchenchronik

Die Kirchenchronik hat für die Diebe keinen materiellen Wert und ist sicher unverkäuflich. Für die Kirchengemeinde Ladelund und die KZ-Gedenk- und Begegnungsstätte hat sie einen sehr hohen ideellen Wert, enthält sie doch die erste Schilderung von Pastor Johannes Meyer über die Existenz und die Zustände im KZ Ladelund Ende des Jahres 1944.

Die Beschreibung des KZ Ladelund von Pastor Meyer

Wir bitten dringend um Rückgabe der Chronik. Sie kann anonym in der Kirche St. Petri in Ladelund hinterlegt werden oder auf anderen Wegen in die KZ-Gedenk- und Begegnungsstätte Ladelund zurück gelangen.

Für sachdienliche Hinweise, die zur Wiederbeschaffung der Chronik führen, stellt die KZ-Gedenk- und Begegnungsstätte Ladelund eine Belohnung von 1.000,- € bereit.

Veranstaltung

ABGESAGT

Einladung zur Politischen Andacht zur Jahreslosung 2023 in der Kirche von Karlum

Einbruch in der KZ-Gedenk- und Begegnungsstätte

Freitag morgen, der 13.1.2023.
Der Schrecken war groß! In die Gedenkstätte ist in der Nacht eingebrochen worden. Der/Die Täter haben die Tür zur hinteren Terrasse aufgehebelt und sind so ins Dokumentenhaus gekommen.

Die Spendenbox wurde aufgebrochen und eine kleine Summe Geld entwendet. Aber viel schlimmer war der Blick in den Ausstellungsraum. Dort haben der/die Täter die Vitrine mit der Kirchenchronik zerstört und dieses für die Gedenkstätte und die Kirchengemeinde ideel so immens wichtige Buch gestohlen.

Das Buch hat keinen materiellen Wert, es enthält aber die Aufzeichnungen Pastor Meyers zum Konzentrationslager Ladelund genauso wie die Einträge vieler anderer Pastoren der Kirchengemeinde – deshalb hat es für die Gedenkstätte und die Ausstellung zum Thema KZ Ladelund natürlich einen hohen ideellen Wert.

Aus diesem Grund – dem geringen materiellen, aber hohen ideellen Wert – bitten wir die Täter um eine Rückgabe der Chronik. Schmeißen Sie die Chronik nicht einfach irgendwo hin oder entsorgen sie. Wir hoffen wirklich auf die Einsicht der Täter, dass die Chronik nur für die Kirchengemeinde und die Gedenkstätte von Wert ist! Bitte geben Sie sie zurück!

Vortrag am 27. Januar 2023

Die KZ-Gedenk- und Begegnungsstätte ist seit dem 11. Januar 2023 wieder geöffnet und wir freuen uns auf ein Jahr mit vielen Besucher*innen und Gruppen, die die KZ-Gedenkstätte besuchen kommen. Den Kontakt mit den Angehörigen der in Ladelund ermordeten Männer werden wir weiterhin pflegen und aufbauen. Wir sind immer froh, wenn wir Nachfahren und Angehörige in Ladelund begrüßen können.

Blauer Himmel zum Jahresbeginn an der Gedenkstätte

Traditionell findet die erste Veranstaltung im Jahr in der KZ-Gedenk- und Begegnungsstätte am 27. Januar statt – dem Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus. Vor dem Beginn der Lesung findet in Ladelund ein stilles Gedenken an den Gräbern statt, bei dem auch „Lichter gegen Dunkelheit“ leuchten (https://www.lichter-gegen-dunkelheit.de/).

Zu diesem Gedenken und der nachfolgenden Lesung und Buchvorstellung von Barbara Stellbrink-Kesy möchten wir alle Interessierten ganz herzlich einladen.

Einladung zum 27. Januar 2023 um 18.30

Stilles Gedenken, Lesung und Buchvorstellung von Barbara Stellbrink-Kesy„Unerhörte Geschichte – frei aber verpönt.“

Irmgard Stellbrink

Sie war die Schwester von Karl Friedrich Stellbrink, einem der vier Lübecker Geistlichen, die zu den nationalsozialistischen Verbrechen nicht schwiegen und dafür 1943 hingerichtet wurden. Doch im Gegensatz zu ihrem Bruder ist Irmgard Stellbrink kaum bekannt. Dabei sind die Lebensschicksale der Geschwister eng verbunden. Ihre Söhne lebten als Pflegekinder im Haus des Bruders.

Ein Päckchen Briefe, versteckt unter dem doppelten Boden eines Schrankes, eine Krankenakte in einem Archiv – diese Splitter eines Familiengeheimnisses wurden für die Autorin, Großnichte der Beiden, zum Ariadnefaden in einer Zeit, in der das Gift eugenischer Vorstellungen von höher – und minderwertigen Menschen in die Gesellschaft einsickerte und Wirkung tat. Die Autorin berichtet über die Spurensuche und liest Auszüge aus der entstandenen Doppelbiografie.

Irmgard Stellbrink, ©SibylleOstermann