23.3., 19 Uhr, Lesung: Amon – Mein Großvater hätte mich erschossen

Jennifer Teege hat eine warme dunkle Stimme mit Münchner Einschlag, einem leicht rollenden ‚R‘. Ihr Gesicht ist klar und ungeschminkt, die eigentlich krausen Haare sind zu langen schwarzen Locken geglättet, die schmalen langen Beine stecken in engen Hosen. Wenn sie einen Raum betritt, drehen sich die Köpfe, die Männer schauen ihr nach. Sie geht sehr gerade, ihr Schritt ist fest und entschieden.“ So beschreibt Co-Autorin Nikola Sellmair die Frau, die in „Amon – Mein Großvater hätte mich erschossen“ ihre unglaubliche Geschichte erzählt.

Die selbstbewusste Frau, 1970 als Tochter einer Deutschen und eines Nigerianers geboren, kommt als Kind in eine Pflegefamilie, von der sie dann adoptiert wird. Später studiert sie fünf Jahre in Israel, spricht dort auch mit Überlebenden der Shoah, sie heiratet und bekommt zwei Kinder. Von der Geschichte ihrer leiblichen Familie weiß sie nicht viel – bis ihr 2008 in einer Bibliothek zufällig ein ganz bestimmtes Buch in die Hände fällt. Plötzlich erfährt sie: Ihr Großvater war Amon Göth, Kommandant des KZ Pɫaszów, dessen brutale und sadistische Taten der gesamten Welt durch Steven Spielbergs Schindlers Liste bekannt wurden.

Jennifer Teege fällt zunächst in ein tiefes Loch, als sie mit ihrer Familiengeschichte konfrontiert wird. Wie viel von ihrem Großvater steckt in ihr selbst? Warum hat ihre leibliche Mutter sie eigentlich weggegeben? Wie soll jetzt mit der Erinnerung an die damals so geliebte Großmutter umgehen? Und wie erzählt sie das alles ihren Freunden in Israel?

Auf der Suche nach Antworten reist Teege nach Polen und Israel und befreit sich Schritt für Schritt von dem Schock.

Am 23. März um 19 Uhr wird uns Jennifer Teege im Dokumentenhaus ihre Geschichte persönlich erzählen. Der Eintritt ist frei, um Spenden wird gebeten.

Die Veranstaltung findet nicht mehr, wie vorher geplant, im Dokumentenhaus, sondern in der daneben gelegenen Kirche statt.

Eine gemeinsame Veranstaltung des Frauenwerks Kirchenkreis SL-FL, der Breklumer Bücherstube und der KZ-Gedenk- und Begegnungsstätte Ladelund

Trauer um Pastor i.R. Harald Richter

Am vergangenen Dienstag, dem 30.1.2018, ist Pastor i.R. Harald Richter im Alter von 90 Jahren verstorben.

Harald Richter war zwischen 1958 und 1992 Pastor in Ladelund. Nicht nur in seiner aktiven Zeit als Pastor, sondern bis zu seinem Tod hat er sich mit unermüdlichem Einsatz für die Gedenkstättenarbeit stark gemacht. Ohne ihn hätte würde es unsere Gedenkstätte in der heutigen Form nicht geben.

Gemeinsam mit der Familie trauern wir um einen beeindruckenden Menschen und schauen mit Dankbarkeit auf sein Wirken zurück.

27.1. Gedenkenveranstaltung und Vortrag: „Reichsbürger“

Einladung zum Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus am 27. Januar 2018 in der KZ-Gedenk- und Begegnungsstätte Ladelund

 

16:00 Uhr: Stilles Gedenken an den Gräbern der verstorbenen KZ-Häftlinge

anschließend: Vortrag von Andreas Speit: „Reichsbürger“

 

„Reichsbürger“

Im Oktober 2016 starb im mittelfränkischen Georgensgmünd bei einer Schießerei ein Polizist, zwei weitere wurden verletzt. Zu der Auseinandersetzung war es gekommen, nachdem die Beamten von einem Jäger rund 30 Waffen beschlagnahmen wollten – er galt bei den Behörden als nicht mehr zuverlässig.

Spätestens ab diesem Zeitpunkt war bundesweit der Begriff „Reichsbürger“ in aller Munde, denn der Täter wird zu dieser Bewegung gezählt.

„Reichsbürger“ lehnen die Bundesrepublik ab, sind oft Anhänger von Verschwörungstheorien und nicht selten rechtsradikal und anti­semitisch. Einige gründen sogar eigene Staaten. Dementsprechend akzeptieren sie auch existierende Gesetze der Bundesrepublik und die ausführende Staatsgewalt nicht.

Andreas Speit wird in seinem Vortrag diese Bewegung genauer vorstellen.

 

Der Referent:

Andreas Speit (Hamburg) ist Journalist und Buchautor. Er ist ausgewiesener Rechts­extremismus-Experte und schreibt seit 1991 regelmäßig für taz.die tageszeitung. Im September 2017 gab er den Sammelband „Reichsbürger. Die unterschätzte Gefahr“ heraus.

Eröffnung der Ausstellung am 18. und 19. November 2017

Sehr geehrte Damen und Herren,

endlich ist es soweit: Nach vielen Gesprächen und langen Vorbereitungen können wir die neue Ausstellung in der KZ-Gedenk- und Begegnungsstätte Ladelund eröffnen.

Gerne würden wir das mit Ihnen – Interessierten, Wegbegleitern, Freunden und Förderern – feiern. Wir laden Sie sehr herzlich ein zu unseren beiden Eröffnungstagen am 18. und 19. November 2017. Die Feierlichkeiten finden an verschiedenen Orten in Ladelund statt. Sie sind uns zu jeder Zeit willkommen.

Das detaillierte Programm entnehmen Sie bitte der Einladung.

Wir bitten um Antwort bis zum 08.11.2017.

Gedenkfeier für die Opfer des KZ Husum-Schwesing am 17.11.2017

Sehr geehrte Damen und Herren,

der Freundeskreis der KZ-Gedenkstätte Husum-Schwesing, die Stiftung Nordfriesland und die Ev.-Luth. Christus-Kirchengemeinde Husum laden am 17. November 2017 um 15:30 Uhr zu einer Gedenkfeier auf dem Husumer Ostfriedhof ein.

Genaueres entnehmen Sie bitte der Einladung.