Vortrag von Anneke de Rudder zum Holocaust-Gedenktag in Ladelund

Am 27. Januar 2024 hat Anneke de Rudder von der Staatsbibliothek in Hamburg vor ca. 60 sehr interessierten Gästen einen Vortrag in der KZ-Gedenk- und Begegnungsstätte Ladelund gehalten. Sie beschäftigt sich mit den „Geschichten hinter den Dingen: Holocaust, Raub und Restitution“ und nahm die Zuhörer mit auf spannende historische Untersuchungen. Möbel, Silbergeschirr, Gemälde, Autographen und Bücher raubten die Nationalsozialisten von jüdischen oder anderen den Nationalsozialisten „unangenehmen“ Personen. Jetzt ist es die Aufgabe von Provenienzforscher*innen wie auch Anneke de Rudder, die Herkunft von „Dingen“ herauszufinden, ihre ehemaligen Besitzer zu ermitteln, im besten Fall noch lebende Angehörige zu finden und die geraubten Güter den Familien zurückzugeben.

Anhand eines Buches des jüdischen Augenarztes Dr. Richard Hessberg aus Essen vollzog Anneke de Rudder den schwierigen Weg der Erforschung von Eigentumsverhältnissen nach, bei der die Forschenden manchmal auf die Entschlüsselung schlechter Stempel oder handschriftlicher Eintragungen angewiesen sind.


Manchmal führen die langwierigen Forschungen ins Nirgendwo und es wird keine Möglichkeit gefunden, „Dinge“ zu restitutieren. Aber manchmal kommen Kontakte mit Angehörigen zustande, die ein Stück ihrer Familiengeschichte zurück erhalten – und allein schon für diese wenigen Fälle lohnt sich der Aufwand, den die Provenienzforscher*innen betreiben.

© Stabi Blog

Umso schöner ist es, dass Anneke de Rudder nur wenige Tage nach ihrem Vortrag in Ladelund den Obermayer-Award in Berlin erhielt, mit dem ihre Arbeit gewürdigt wurde. Wir gratulieren herzlich zu der Auszeichnung!!