Gedenken und Vortrag am 27. Januar – Poesiealben und Sinnsprüche von 1940 und 1955 im Vergleich

Die erste Veranstaltung jedes Jahres in der KZ-Gedenk- und Begegnungsstätte Ladelund ist traditionell ein Vortrag am 27. Januar.

Am 27. Januar deshalb, weil dieser Tag der Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust ist, nachdem am 27. Januar 1945 das KZ Auschwitz von Soldaten der Roten Armee befreit wurde. Auch die im KZ Ladelund im November und Dezember 1944 gestorbenen Männer zählen zu den Opfern dieser Zeit, und am 27. Januar gedenken wir Ihrer.

Am 27. Januar wird mit „Lichtern gegen das Vergessen“ an die Opfer des NS erinnert

Im letzten Jahr konnte das Gedenken an diesem Tag nur in kleinem Rahmen stattfinden; ein Vortrag musste ganz entfallen, da die KZ-Gedenk- und Begegnungsstätte Ladelund im Zuge der Maßnahmen zur Eindämmung des Corona-Virus‘ geschlossen war. In diesem Jahr möchten wir die Tradition wieder fortführen. Ein Vortrag in Präsenz mit Besuchern in der Gedenkstätte ist aber immer noch nicht möglich. Die Gedenkstätte ist zwar offen für Besucher:innen, aber bei einem Vortrag können wir die Einhaltung der Abstandsregeln nicht garantieren. Deshalb bieten wir einen digitalen Vortrag an, an dem alle Interessierten digital teilnehmen können.

Die Vorsitzende des Niebüller Geschichtsvereins, Beate Jandt, wird unser Gast sein. Sie wird sich in ihrem Vortrag mit Sinnsprüchen beschäftigen, die Poesiealben in den Jahren des Nationalsozialismus zierten und sie mit denjenigen vergleichen, die nach dem Ende der NS-Herrschaft ihren Weg in die Alben der Mädchen fanden. Frau Jandt geht der Frage nach, inwieweit die nationalsozialistische Ideologie ihren Weg in die Poesiealben der Zeit fand und was mit den Sinnsprüchen vermittelt werden sollte. Als Vergleich zu den Sprüchen aus dem Poesiealbum von Annelie Hartz aus dem Jahr 1940 dient ihr eigenes Poesiealbum von 1955.

Poesiealben und sogenannte Freundschaftsbücher sind Zeitdokumente, die widerspiegeln, welche Sinnsprüche, Gedichte, Lebensregeln und guten Wünsche in der Zeit des Entstehens weitergegeben werden sollten. Ergänzt durch eingeklebte Glanzbilder und Zeichnungen sind sie wertvolle Erinnerungsstücke an die eigene Jugend. Doch unpolitisch sind sie nicht. Genau dieser These wird Beate Jandt besondere Aufmerksamkeit schenken und fragen, wie sich die beliebten Poesiealben und Freundschaftsbücher während der Zeit von 1940 bis 1955 gewandelt haben.

Der Zoom-Vortrag von Beate Jandt beginnt am Donnerstag, dem 27.01.2022, um 18.30.

Interessierte können mit den folgenden Einwahldaten daran teilnehmen:
                                Meeting-ID: 849 3589 3922
                               Kenncode: 602742
                                Link:
https://us02web.zoom.us/j/84935893922?pwd=YnZZN2l4TGp2SHk0WUhKeWllL1F1dz09