Das Jahr 2020 ist durch die Einschränkungen zur Eindämmung des Corona-Virus geprägt. Diese Einschränkungen betreffen auch Ereignisse, die vielen Menschen in Putten, Ladelund und der KZ-Gedenk- und Begegnungsstätte wichtig sind.
Seit vielen Jahren fahren wir aus Ladelund Anfang Oktober nach Putten, um zusammen den Angehörigen und unseren Freunden derjenigen zu gedenken, die durch die Razzia vom 2. Oktober 1944 aus der Mitte ihrer Familien gerissen und fern der Heimat ermordet wurden. Das gemeinsame Gedenken am Monument der „Vrouw van Putten“ ist jedes Jahr das zentrale Ereignis der Erinnerung und des Gedenkens an diesen Tag im Jahr 1944 in Putten. Aber in diesem Jahr durften wir nicht nach Putten fahren. Das Gedenken musste aus Sicherheitsgründen und um weitere Ansteckungen zu verhindern, in einem ganz kleinen Rahmen stattfinden. Die Ladelunder mussten genauso wie alle anderen ausländischen Gäste zuhause bleiben. Und selbst aus Putten durften nur diejenigen am Monument anwesend sein, die einen Kranz niederlegen sollten.
Eine Übertragung des Gedenkens auf einen großen Bildschirm in der Stadt musste ebenso entfallen. Doch die Gemeinde Putten hat es trotzdem geschafft, durch die live-Übertragung des Gedenkens im Internet vielen Menschen die Möglichkeit zu geben, zumindest am Bildschirm teilnehmen zu können.
http://www.putten.nl/razziaherdenking
Über diesen Weg haben dann viele das Gedenken begleitet, in den Putten, in Ladelund und auch an vielen anderen Orten in den Niederlanden, Deutschland und anderswo. Und so waren wir auch dabei. Für viele war dies ein spezieller Moment. Das ist er in jedem Jahr, wenn wir vor Ort sein können, doch das war er auch in diesem Jahr vor dem Fernsehbildschirm oder dem Computer. Es war anders, aber nicht minder wertvoll für jeden Einzelnen. Und irgendwie haben alle auch aus der Ferne die Gemeinschaft gefühlt und zusammen haben wir der Ereignisse im Oktober 1944 und der vielen Toten gedacht!
Freunde aus Putten haben es in diesem Jahr für uns übernommen, einen Kranz im Namen der Kirchengemeinde St. Petri
und einen Kranz für die KZ-Gedenk- und Begegnungsstätte Ladelund am Monument niederzulegen.
Wir sind Werner Gugler und Willie und Aart Kleijer dafür sehr dankbar!!
Wir alle hoffen, dass das Gedenken im nächsten Jahr wieder vor Ort möglich sein wird und dass wir aus Ladelund nach Putten fahren können. Doch auch wenn wir in diesem Jahr nicht persönlich vor Ort sein konnten – in Gedanken waren wir bei Euch!!