„Klangfestival der Begegnungen“ am Garten der Begegnung an der KZ-Gedenk- und Begegnungsstätte Ladelund am 9. September 2023 ab 14:00 Uhr

Die Kirchengemeinde St. Petri Ladelund und die Gemeinde Ladelund planen gemeinsam mit der Stichting Samen Verder aus Putten einen kulturellen Nachmittag rund um den Garten der Begegnung. Unter anderem werden die Kala-Singers zu hören sein, Sina Christiansen mit Orgelspiel, Hans Jochimsen mit Gesang zur Gitarre, Gudrun Buttchereyt (Gesang und Gitarre) und „Paddys Passion“, eine fünfköpfige Band aus Putten/NL, mit ausgewählten Irish Folk-Klängen. Zudem wird eine Gruppe aus Ribe/DK Gedichte namhafter Dichter vortragen.

Natürlich gibt es zwischen den Programmpunkten bei einem Kaffee, kalten Getränken und mehr die Möglichkeit zu Gesprächen.

Der Nachmittag beginnt um 14:00 Uhr und endet um 18:00 Uhr.

Ab 19:00 Uhr gibt es für Interessierte die Gelegenheit für ein Treffen mit den Akteuren bei Essen und einer kleinen Jam-Session im Kirchspielkrug Ladelund (direkt gegenüber von der Kirche).

Nähere Informationen werden regelmäßig auf der Homepage der Kirchengemeinde sowie durch Aushänge bekannt gegeben.

„Politische Andacht“

Minister Claus Ruhe Madsen spricht am 25. August 2023 in Karlum

Als Mitveranstalter möchten wir Sie/Euch gerne auf die Veranstaltung am 25. August 2023 um 17.00 Uhr in der Karlumer Kirche hinweisen:

Auf Einladung der evangelischen Kirchengemeinden Karlum und Ladelund, der KZ-Gedenk- und Begegnungsstätte Ladelund sowie des Freundeskreises der St. Laurentius Kirche Karlum kommt Claus Ruhe Madsen, Minister für Wirtschaft, Verkehr, Arbeit, Technologie und Tourismus in Schleswig-Holstein, in die Kirche nach Karlum und spricht zur Jahreslosung. Meist wird die Jahreslosung zu Beginn des Jahres zitiert und ausgelegt – wie es ursprünglich auch in Karlum geplant war. Krankheitsbedingt musste die Veranstaltung im Februar aber abgesagt werden. Als Motto über dem ganzen Jahr ist der Losungstext auch im August noch aktuell. 2023 stammt der Losungstext aus dem ersten Buch Mose und lautet „Du bist ein Gott, der mich sieht“.

Bei der politischen Andacht sind Personen in politischer und gesellschaftlicher Verantwortung eingeladen, ihre persönlichen Gedanken zur aktuellen Jahres-losung mit den Andachtsbesuchern zu teilen. Vor Minister Madsen waren bereits Ralf Stegner (SPD) 2020 und Monika Heinold (Bündnis 90/Die Grünen) 2022 der Einladung nach Karlum und Ladelund gefolgt.

Claus Ruhe Madsen wuchs nördlich von Kopenhagen und an der dänischen Nordsee auf. Seit über 30 Jahren lebt er in Deutschland. 1998 zog es ihn nach Rostock, wo er als Unternehmer sehr erfolgreich arbeitete und als Parteiloser 2019 zum Oberbürgermeister der Stadt gewählt wurde. Bundesweit bekannt wurde er durch sein Krisenmanagement zu Beginn der Corona-Pandemie, ehe er Wirtschaftsminister in Schleswig-Holstein wurde. Weniger bekannt sind sein Engagement im Handballsport und sein ehrenamtlicher Einsatz für krebs- und chronisch kranke Kinder.

Man darf gespannt sein, welche Gedanken Minister Claus Ruhe Madsen als Nicht-Theologe zu dem biblischen Losungstext hat. Im Rahmen der Veranstaltung wird den Besuchern Gelegenheit gegeben, Fragen an den Redner zu stellen.

Die Andacht findet am Freitag, den 25. August 2023 um 17:00 Uhr in der Karlumer St. Laurentius-Kirche statt.

Mosten auf dem Parkplatz der KZ-Gedenk- und Begegnungsstätte

Hier auf dem Land kennt man das ja: Viel zu viele Äpfel oder auch Birnen, die man gar nicht alle essen oder zu Kuchen verarbeiten kann. Wie wäre es dann mit gepresstem Saft aus eigenem Obst, der lange haltbar ist?

Die Gedenkstätte hat zwei Apfelbäume, die gut tragen und deren Äpfel wir bisher nicht verwendet haben… Aber das wollen wir ändern. Deshalb steht am Freitag, dem 20.10.2023 ab 9.00 Uhr, Jens Holthusen mit seiner mobilen Saftpresse (https://www.hausservice-mobile-fruchtpresse.info/) auf dem Parkplatz vor der KZ-Gedenk- und Begegnungsstätte, um die angelieferten Äpfel oder auch Birnen zu Saft zu verarbeiten.

So könnte auch Ihre/eure Anlieferung aussehen.

Die Äpfel/Birnen durchlaufen die Presse und werden zu Saft gemostet, der anschließend in 5l-Beutel abgefüllt wird und diese Beutel danach einen Umkarton erhalten (bag in a box). Der Obst-Saft ist lange haltbar, weil beim Abfüllen in Trink-Gläser keine Luft an den Saft gelangt.

Die 5-l-Kartons mit dem jeweils eigenen Saft kosten à 7,50€.

Wir bitten Sie/euch um eine kurze Rückmeldung bzw. Anmeldung, wenn Sie/Ihr zum Mosten kommen wollen/wollt (mind. 50kg Obst sollten es schon sein). Ich fertige dann eine Liste mit der Reihenfolge der Anmeldungen. Jeder wird drankommen! Bitte meldet Euch kurz bei Katja Happe (happe@kz-gedenkstaette-ladelund.de).

Die Nachricht über die Mobile Saftpresse geht auch an die Gemeinde Ladelund, den Kindergarten und an die Grundschule. Wir hoffen, dass viele Leute im Oktober zum Mosten kommen mögen.
Und ja, der Termin ist erst spät, aber die Mobile Saftpresse ist gut unterwegs und die Äpfel müssen ja auch erst einmal reifen…

Wir sehen uns dann spätestens beim Mosten!

Ausflug nach Friedrichstadt

Der Ausflug mit den in der KZ-Gedenk- und Begegnungsstätte ehrenamtlich Tätigen war schon lange geplant und zum Glück hat das Wetter mitgespielt. Wir hatten am 8. Juli 2023 einen wunderschönen Tag in Friedrichstadt.

Begonnen haben wir den Ausflug mit einer Stadtführung durch Frau Thomsen vom Museum Friedrichstadt, die sich damit für die Begleitung während eines Besuches in der Ladelunder Gedenkstätte mit dem Kuratorium für die Kultur- und Gedenkstätte Ehemalige Synagoge in Friedrichstadt revanchiert hat. Das war verabredet und wir haben uns über die gegenseitigen Besuche gefreut. In einer guten Stunde hat Frau Thomsen uns durch die Stadt geführt, uns die Remonstranten-Kirche, die ehemalige Synagoge und das Stadtmuseum gezeigt. Beim Spaziergang durch die Stadt hat Sie uns immer wieder auf die Hausmarken und besondere Häuser hingewiesen, so dass wir einen guten Eindruck von der Geschichte der Stadt und ihrer holländischen Gründung bekommen haben.

Nach einer kleinen Verschnaufpause über Mittag ging es weiter mit der Betrachtung der Stadt von der Wasserseite aus. Bei einer Fahrt durch die Grachten konnten wir die sommerliche Frische auf dem Wasser genießen. Abgeschlossen haben wir unseren Ausflug bei Kaffee, Eis und Kuchen in der Holländischen Stube, wo für uns ein schattiger Platz auf der Terrasse direkt am Wasser reserviert worden war.

Etiketten für die Bibliothek

Es war ein besonderer Moment am 5. Juli 2023, als wir nach langer Vorbereitung die ersten neu erstellten Etiketten auf Bücher unserer Bibliothek geklebt haben.

Die Aufnahme der Bücher und ihre Verzeichnung und Strukturierung in einem “Koha“-Katalog, der von der Universitätsbibliothek Jena kleineren Einrichtungen zur „Befüllung“ zur Verfügung gestellt wird, verdanken wir Lena Paulsen. Sie setzte als frühere FSJ-lerin in der Gedenkstätte die erste Katalogisierung um. Jetzt ist sie für die KZ-Gedenk- und Begegnungsstätte ehrenamtlich aktiv und hat die Durchführung der Neu-Katalogisierung in steter Absprache mit Dr. Katja Happe übernommen. Jetzt war es so weit, dass Nadya Pospich, die sich ebenfalls in das Thema eingearbeitet hat, die ersten Etiketten aufkleben konnte.

Wir haben für alle Bücher hochwertige Bibliotheks-Etiketten der Firma Pleuser geordert und sind sehr gespannt, wie unsere neu etikettierte, umfangreiche Bibliothek am Ende aussehen wird. Das Auffinden einzelner Bücher wird in jedem Fall viel einfacher werden!!

Vernissage zur Sonderausstellung „Krieg und Menschenrechte“

Mit einem Vortrag hat Ralf-Jürgen Ragwitz vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. am 4. Juli 2023 unsere diesjährige Sommerausstellung zum Thema „Krieg und Menschenrechte“ eröffnet. Ausgehend von der Definition einzelner Begriffe wie „Gewissen“, „Rechte“, „Mensch“ sprach er über die Entwicklung, Durchsetzung und Anerkennung der allgemeinen Menschenrechte, gerade auch im Unterschied zwischen Friedens- und Kriegszeiten. Es waren anregende Gedanken, die er mit uns geteilt hat. Schockierend und beunruhigend war unter anderem die Tatsache, wie viele oder besser, wie wenige Staaten weltweit die allgemeinen Menschrechte in allen Punkten anerkennen und welche Gründe Staaten bewogen haben könnten, der Ratifizierung der Menschrechts-Charta nicht zuzustimmen.

Nach dem Vortrag folgte eine sehr angeregte Diskussion, die gezeigt hat, wie passend es ist, diese Sonderausstellung in Ladelund zu zeigen.

Ein besonderes Highlight zu Beginn war die Ehrung von Dörte Christiansen, die seit 10 Jahren in der KZ-Gedenk und Begegnungsstätte Ladelund tätig ist.

Einladung zur Sonderausstellung „Krieg und Menschenrechte“

Vom 4. Juli bis zum 10. September 2023 ist in der Ladelunder KZ-Gedenk- und Begegnungsstätte die diesjährige Sonderausstellung zum Thema „Krieg und Menschenrechte“ des Volksbunds Deutsche Kriegsgräberfürsorge zu sehen. Die Ausstellung zeigt die historische Entwicklung der Menschenrechte und thematisiert die Ahndung von Menschenrechtsverletzungen in aktuellen Konflikten. Exemplarische Biografien zeigen Opfer von Menschenrechtsverletzungen, aber auch Menschen, die sich im Kampf für Menschenrechte verdient gemacht haben.

Gerade in der heutigen Zeit hat das Thema eine sehr große Bedeutung. Wir hoffen auf viele Besucher.

Am Dienstag, den 4.7., um 18:30 wird Herr Ragwitz vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge die Ausstellung mit einem Vortrag eröffnen. Wir sind sicher, dass er uns viel Stoff zum Nachdenken und miteinander-Reden liefern wird. Wir laden Sie gerne ein, diesen Abend mit uns in der Gedenkstätte zu verbringen.

Öffnungszeiten der KZ-Gedenk- und Begegnungsstätte

Weil uns immer wieder Nachfragen erreicht haben, ob die Gedenkstätte an Feiertagen geöffnet ist, hier noch einmal die Zusammenfassung:

Dienstag bis Freitag haben wir von 10:00-16:00 Uhr geöffnet.

Samstag und Sonntag sind Besucher von 14:00-16:00 Uhr herzlich willkommen.

Die Schließzeit um jeden Jahreswechsel geht vom 20.12. bis zum 10.01. des Folgejahres.

Montags ist die Gedenkstätte immer geschlossen!

An Feiertagen ist die Gedenkstätte von 14.00-16.00 geöffnet. Falls der Feiertag ein Montag ist (z.B. Pfingstmontag) bleibt die Gedenkstätte geschlossen.

Wir freuen uns auf Besucher während der Öffnungszeiten. Wenn Sie mit einer Gruppe außerhalb der Öffnungszeiten vorbeikommen möchten, rufen Sie uns bitte an, dann finden wir sicher eine gemeinsame Lösung!

Digitalisierung abgeschlossen

Anfang März war es so weit: Die Arolsen Archives haben die zweite Hälfte der Akten der KZ-Gedenk- und Begegnungsstätte Ladelund zurück nach Ladelund gebracht. Und mit ihnen eine Festplatte, auf der 32,6TB mit Scans aller Dokumente unseres Archivs sind.

Die KZ-Gedenk- und Begegnungsstätte Ladelund ist damit die erste, und unserem Wissen nach die einzige, Gedenkstätte in Schleswig-Holstein, deren gesamter Aktenbestand digital vorliegt! Wir sind den Arolsen Archives zu großem Dank verpflichtet, dass sie mit dem Angebot, alle Dokumente zu digitalisieren an uns herangetreten sind. Und auch dem Landeskirchenarchiv, dass durch eine grundsätzliche Archivierung und Inventarisierung, die von Dr. Stephan Linck vorgenommen wurde, die Grundlage zur Digitalisierung gelegt hat.

In zwei Teilen wurden die Akten aus Ladelund abgeholt und in den Arolsen Archives digitalisiert.

Vorbereitung für die Abholung

Das hat auch bedeutet, dass unser Archiv über den Jahreswechsel etwas verwaist aussah.

Blick ins Archiv  

Aber nun sind alle Akten im Original zurück und wir haben zusätzlich die Digitalisate aller Akten. Mehr als 35.000 Dokumente wurden in hervorragender Qualität eingescannt.

Blick auf die Datenstruktur und einen Ausschnitt der Digitalisate

Die nächste Aufgabe ist nun, jedes einzelne Dokument in unserer Datenbank zu verzeichnen. Dieser Prozess hat begonnen, wird aber bei mehr als 35.000 Dokumenten eine Zeitlang dauern. Dennoch sind wir überglücklich, mit der Digitalisierung das Archiv der KZ-Gedenk- und Begegnungsstätte Ladelund auf ein neues, den modernen Umständen entsprechendes Niveau gehoben zu haben. Die Arbeit für die Mitarbeiterinnen genauso wie für Forscher*innen, denen wir auf Nachfrage und bei Bedarf digitale Scans zur Verfügung stellen können, ist dadurch spürbar leichter geworden und das Archiv kann einer seiner grundsätzlichen Aufgaben, nämlich Forschung über das KZ Ladelund und die Geschichte der KZ-Gedenk- und Begegnungsstätte zu ermöglichen, besser gerecht werden.

Franz Klauser (11.03.1907-06.11.1944)

Die Biografie von Franz Klauser weist einige Besonderheiten für die in Ladelund ermordeten Männer auf. Seine Lebensgeschichte ist relativ gut erforscht; der Hamburger Rainer Hoffschildt hat sich intensiv mit der Biografie beschäftigt und seine Erkenntnisse veröffentlicht. Daneben ist Franz Klauser einer der wenigen Toten des KZ Ladelund, von denen wir wissen, dass sie aufgrund des Vorwurfs der Homosexualität in die Mühlen der NS-Justiz und des nationalsozialistischen KZ-Systems gerieten und in Ladelund ermordet wurden. Neben Franz Klauser ist nur von einem weiteren Häftling ebenfalls bekannt, dass er aufgrund seiner sexuellen Orientierung verhaftet wurde.

Franz Klauser

Der am 11. März 1907 im nördlichen Schwarzwald geborene Franz Klauser arbeitete in verschiedenen Berufen. Er war unter anderem Krankenpfleger, die meisten überlieferten Bilder zeigen ihn jedoch als Hausdiener eines Hotels. Dort war er zuständig für die Vorbereitung von Veranstaltungen und kleinere Arbeiten jeglicher Art für das Haus und die Gäste. Bilder zeigen ihn in einer Hotel-Uniform oder auch im Kreise von Kolleginnen im Garten des Hotels.

Im Jahr 1942 begann Franz Klausers Odyssee durch das nationalsozialistische Justizsystem. Er wurde wegen Verstoßes gegen den § 175, der Homosexualität unter Strafe stellte, verhaftet und am 7. Januar 1942 in das Gerichtsgefängnis Überlingen eingeliefert. Kurze Zeit später verurteilte ihn das Gericht zu einer Haft von 2 Jahren und 3 Monaten. Statt nach der Verbüßung seiner Haftstrafe freizukommen, wurde er unmittelbar in das KZ Natzweiler eingewiesen. Seine Familie wartete vergebens auf seine Rückkehr. Aus dem KZ Natzweiler wurde er in das KZ Dachau und in das KZ Neuengamme deportiert. Von dort führte ihn sein Leidensweg Anfang November in das KZ Ladelund. Hier starb er am 6. November 1944. Ein Stolperstein in Überlingen erinnert an ihn.